2015 – was ich noch sagen wollte

Tja, das wars also – das Jahr 2015. Ich darf meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass Sie alle gut im Neuen Jahr angekommen sind. Das alte war ja durchwachsen wie ein ladinischer Wurzelspeck. Beim Frühstück mit meinem Kater (der verfressene Tigerkater Elvis von den Nachbarn kommt schon wieder Milch und Fischcracker schnorren) lasse ich 2015 Revue passieren.

Fangen wir mit meinem persönlichen Unwort des Jahres an: „Besorgte Bürger“. Genau. Die besorgten Bürger. Ein paar von denen haben es so richtig krachen lassen. In Dresden waren sie, eine Handvoll auch in Wien. Seit letztem Jahr scheinen sie überhaupt überall zu sein, schießen quasi wie Pilze aus dem Boden (sollte kein Affront sein, liebe Pilze) – und das immer. Ich frage mich da spontan: Wo sind diese sogenannten besorgten Bürger, wenn mal wieder 19 Milliarden Euro für irgendein Bankdesaster verschwendet werden? Wo sind die besorgten Bürger, wenn dem Handel alle Grenzen erschlossen werden (Stichwort: TTIP), Menschen in Not aber vor geschlossenen Grenzen stehen, sofern sie nicht vorher im Mittelmeer ertrinken? Wo sind die besorgten Bürger, wenn die soziale Kälte in Österreich immer mehr zunimmt? Wo sind die besorgten Bürger, wenn es darum geht, hunderte Krisenherde und militärische Konflikte auf dieser Erde zu beenden? Ich sage: Auf solche besorgten Bürger scheiße ich auch 2016.

Und das wollte ich auch noch sagen: Anders als im Englischen benötigt eine Jahresangabe keine Präposition, schon gar kein „in“. Es heißt vielleicht „See you in 2016“, aber nicht „Wir sehen uns in 2016“. Diese Sprachmarotte ist auch so eines meiner Low-Lights 2015 gewesen (nicht „in 2015“)

 

Wir sehen uns 2016. Das reicht. Danke!

 

 

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