Donaudampfschifffahrtsgesellschafter

Ich bin als guter Zuhörer und rührseliger Gesellschafter von Damen bekannt. Ja, man könnte – und muss – sogar wohlgefällig notieren: Meine Empathie ist nachgerade* sprichwörtlich. Der unumstößliche Beweis für diese Tatsache kann spielend leicht folgender Episode entnommen werden:

Dienstag, 12:30, Redaktion

Natalie (verquollenes Gesicht, verrotztes Taschentuch im Schoß):

„Ihr Männer seids doch alle zum Vergessen!“

„Sag mir was Neues. Die Polizeichronik erfindet sich nicht von alleine“

„Da glaubt man EINMAL, den richtigen gefunden zu haben, dann schmust er mit der Fuffi vom Origamikurs rum.“

„Du meine Güte. Immer noch dieses Mohrrübenschwein vom Strickkurs?“

„Der kann mich mal mit seinen Sprüchen! ‚Natalie, mein Schnuffelchen‘. Blablabla. Pffff. Sautrottel!“

„Nana. Wird schon werden. Irgendwann kommt er, der Prinz auf dem Schimmel – strahlend, leuchtend, in weißem, glanzpoliertem Brustharnisch, dein Banner vor sich hertragend“

„Ha-ha-ha! Der reitet wohl eher auf einer Schildkröte daher – so lange wie der jetzt schon braucht!“

„Glaub nicht. So lange wie der schon unterwegs ist, sitzt die Schildkröte noch zusätzlich auf einer Weinbergschnecke“.

„Du Arsch!“

„Könnte mir aber auch vorstellen, dass die grad irgendwo am Donauufer abhängen. Und einfach nicht weiter wissen! Weinbergschnecken können ja nicht schwimmen, oder?“

„Nochmal: Aaaaahaaarsch!“

„In diesem Fall müssten wir eine dieser berühmten, aber fast ausgestorbenen Donauschwimmschnecken für deinen Prinzen und seinen gepanzerten Untersatz organisieren.“

„Zwickel!!!“

„ … weiß jetzt aber nicht, ob diese Donaudampfschifffahrtsgesellschaftsschwimmschnecken überhaupt noch eine Lizenz für den Transport von stark verspäteten Traummännern haben…“

„Heast, Oida! Verarsch mich nicht. Nicht heut!“

„…du wirst damit rechnen müssen, dass er vielleicht doch noch bis 2024 braucht, dein Prinz. Bis dieser ganze rechtliche Tschißleweng geklärt ist. Du weißt schon. Die Mühlen der Behörden mahlen langsam. Noch langsamer als Traumprinzen an Traummühlen. Schneckenlangsam sozusagen“

Danke, Herr Kollege, für dein Verständnis“

„Ein guter Freund von mir ist Donaudampfschifffahrtsgesellschaftsoberoffizial und zuständig für Donaudampfschifffahrtsgesellschaftsschwimmschneckenrechtsangelegenheiten. Der ist mir noch einen Donaudampfschifffahrtsgesellschaftsgefallen schuldig…“

„Und du Donaudampfschifffahrtsblablabladepp kannst mich mal an meinem Donaudampfschifffahrtsgesellschaftsarsch lecken!“

„Ich ruf ihn gleich mal an, gut? Hoffe er hebt sein Donaudampfschifffahrtsgesellschaftsschwimmschneckenrechtsangelegenheitenbereitschaftshandy ab. Man weiß ja nie. Die arbeiten dort ja im Donauschwimmschneckentempo wie man hört…“

„FUCK YOU!“

„Na gut. Ich geh auf Mittagspause – Schnecken checken…Zimtschneckerl gefällig?“

„NEIN! Hau schon endlich ab!!!“

„Aber wie schon Hörbie Schneckerl Prohaska einst sagte … “

„Mit dem brauchst mir gar nicht anfangen!! Sonst sind wir ein für allemal geschiedene Schne … äh Leute!“

„Donauschwimmschnecke auf französisch: Escargot danubois nageant. Schneckerldeutsch: Äskargo dannüba naschaunt“

„Tralalalalala“

„Hast du eigentlich den Film ‚Turbo – Kleine Schnecke, großer Traum‘ gesehen? Also da geht’s um eine Rennschnecke, die, anders als deine Prinzenrollendonauschwimmschnecke …“

„Gusch jetzt!! Und wehe, ich les diese verschleimte Schneckensauerei morgen am Blog!“

„Liebste Natalie … würd ich doch nie machen … was im Hernalser Morgenpostillon passiert, bleibt im Hernalser Morgenpostillon. So sieht’s aus …“

„Gut“

„… im Donauschwimmschneckenhaus!“

 

*bewusst eingesetzt, obwohl mich jeder Lektor ob dieser schamlosen Instrumentalisierung eines nachgerade entbehrlichen Füllwortes durch den Fleischwolf drehen würde

 

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