Zettelwirtschaft

Ideen. Überall schwirren sie herum, betteln darum zu Papier gebracht zu werden, aber oje, oje, nur allzu selten erwischen die kleinen Fratzen ihren nichtswerten Chronisten, wenn er am Schreibtisch sitzt. Im Gegenteil, mein Arbeitszimmer scheint der einzige Ort in diesem Universum zu sein, an den sich nie ein niederschreibenswerter Gedanke verirrt.

Glücklicherweise habe ich eine todsichere Methode entwickelt, um allzeit gewappnet zu sein, wenn mich der Genieblitz streift. Ständig schleppe ich eine größere Menge an Wirtshausblöcken mit mir herum, die ich im gesamten Bezirk von den Kellnern meines Vertrauens zusammengeschnorrt habe, und notiere mir auf ebendiesen alles, was mir an einem Abend so in den Sinn kommt. Am Morgen darauf wird das so katalogisierte Material gesichtet und in Form gegossen – die besten meiner Geschichten entstanden auf diese Weise.

Doch auch diese Vorgehensweise hat ihre Tücken, wie ich erst wieder heute Morgen beim Entleeren meiner Manteltaschen und Hosensäcke feststellen musste. Dabei stieß ich nämlich auf die folgenden Aufzeichnungen:

„Mitzi im Grabe (Schotter!!)“
„Am Atomstrom“
„To-Do: C. Seidl in den <unleserlich>!!!“
„Peppi anrufen – vorher noch Telefon für ihn besorgen“
„Grüner Veltliner, Zeckenschutzimpfung“
„Außerirdische entführen Spindelegger und <unleserlich>“
„<unleserlich> Kambodscha und Taubergasse!!!“


Tja, und nun bin ich am Grübeln und ein Ende ist nicht absehbar – falls jemandem aus der Leserschaft Zweckdienliches einfällt: er möge mich bitte kontaktieren.

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